Staatsminister Füracker zeichnet Priener Mundartprojekt mit dem Heimatpreis aus
„Dank der Initiative von Lehrern und externen Fachleuten wurden Sie bei ihren Bemühungen sehr unterstützt. Und nach rund 18 Monaten harter Arbeit gibt es auch ein greifbares, ein laufbares Ergebnis. Die Eröffnung des Chiemgauer Mundartweges im Oktober 2022 erfolgte mit sieben Themenwegen: Genuss, Feste, Bräuche, Landwirtschaft, Musik, „Rund um den Bach“ sowie Flora und Fauna“ – mit diesen Worten würdigte Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker die Jugend und den Chiemgauer Mundartweg, der bei uns in der Franziska-Hager-Mittelschule in Prien entstanden ist.
Die Verleihung des „Heimatpreises Südbayern“ fand im Rahmen eines Festaktes in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz München für sechs bayerische Projekte statt, eines davon war das oberbayerische Schulprojekt „Chiemgauer Mund-ART Weg“. An diesem sind die Gemeinden Aschau i. Chiemgau, Bernau a. Chiemsee, Breitbrunn, Eggstätt, Gstadt, Prien a. Chiemsee sowie Rimsting beteiligt. Das Gemeinschaftsprojekt war eine große Herausforderung, der sich mit Daniela Heß und Andrea Fischer zwei Lehrerinnen stellten, die die Mundart noch im Alltag sprechen, sie übernahmen die Projekt-Koordination.
Nach vielen Befragungen und Recherchen kamen über eintausend Mundartbegriffe zusammen. Deren Auswahl und Einengung, die Erstellung von Schildern (mit Unterstützung der Eggstätter Firma Knott), die Illustration der Schilder durch den Breitbrunner Sebastian Huber, die Redigierung der Bairischen Sprache durch den Mundartexperten Professor Ludwig Zehentner von der Universität Regensburg sowie fachliche Verstärkung durch den Bayernbund mit stellvertretendem Landesvorsitzenden Christian Glas aus Eggstätt und Ministerialdirigent a.D. Dr. Dr. Helmut Wittmann aus Seeon waren ebenso Bausteine für die erfolgreiche Projekt-Entwicklung wie die Aufnahme von Hör-Dateien mit Musik unter der Leitung der Lehrkräfte Georg Leidel und Felix Kreuzer.
Stellvertretend für überaus viele Beteiligte machte sich eine Lehrer-, Schüler- und Bürgermeister-Delegation mit Ideengeber Herbert Reiter (Leiter der Tourist-Information) aus Aschau i. Chiemgau und angeführt von der Priener Schulleitung Marcus Hübl und Wolfgang Hutzler auf den Weg zum Festakt, der auch die Chiemgauer Moderatorin Traudi Siferlinger und die erfolgreiche Ski-Rennläuferin Christa Kinshofer beiwohnten.
Würdigung des Heimat-Ministeriums – Schulprojekt „Chiemgauer Mund-ART Weg“, Oberbayern:
Bei diesem Projekt engagieren sich Schülerinnen und Schüler für den Erhalt ihres Chiemgauer Dialekts. Nach vielfältigem Einsatz durch Singen, Dichten und Schreiben kleiner Geschichten, der Aufnahme von Hördateien und eines Jingles sowie Online- und Bücherrecherchen zur bairischen Sprache, wurde nach rund 18 Monaten der Chiemgauer Mund-ART Weg im Oktober 2022 eröffnet.
Auf sieben Themenwegen verraten über 60 Schilder abwechslungsreiche Begriffe und Redewendungen der heimischen Mundart. QR-Codes liefern die richtige Aussprache und weitere interessante Fakten. Dieses Schulprojekt ist ein weitreichender Beitrag für die bayerische Heimat. Es erhält die Mundart und den Dialekt als Kulturgut, erweitert das touristische Angebot der Gemeinden, stärkt die Heimatverbundenheit und vereint Tradition und Moderne. Dafür wird es mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.